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„Liebes Team Baukhof…

Ich habe vor kurzem mein Lieblings-Knäckebrotrezept wieder ausgepackt um Knäckebrot selbst zu machen. Dafür benötigt man eine nicht unbeträchtliche Menge an Stärke. Diese habe ich im Bioladen besorgt mit dem guten Gewissen, eine reine Papierverpackung erworben zu haben.

Beim Öffnen der Verpackung hat sich dieses Gewissen dann blitzschnell wieder verabschiedet. Leider auch in dieser scheinbar harmlosen Papierverpackung versteckt sich noch eine weitere Kunststoffverpackung.

Sehr traurig über diesen weiteren Verlust meiner Einkaufsfreiheit schreibe ich sogleich eine E-Mail an den Hersteller verfasst. Nach einer kurzen Recherche, wer eigentlich hinter der Marke Bauck steckt, stoße ich auf mehrere unabhängige Biobauernhöfe, mit den ansprechendsten Profilen, die ökologisches Denken, Menschlichkeit und Nachhaltigkeit nur so versprühen.
Es ist mir immer wieder unbegreiflich, wie bei einem so ganzheitliche Denken, die Verpackungspolitik komplett ausgeklammert (vergessen?) werden kann. Wer weiß, vielleicht haben sie ja wirklich nicht dran gedacht. Deshalb werde ich Ihnen besser mal Bescheid sagen…

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit großer Freude habe ich mir Ihre Internetseite und die dazugehörigen Höfe und deren Betätigungsfelder angeschaut. Wir konsumieren in unserem Zuhause ausschließlich Bioprodukte und lehnen die konventionelle Landwirtschaft, aus den Ihnen wohl bekannten umweltschädlichen Gründen ab.

Da wir aber nicht nur Bio-Produkte konsumieren wollen, sondern auch soviel Kunststoff wie möglich einsparen möchten, kommen wir regelmäßig beim Einkaufen in einen Konflikt. Denn gerade die Bio-Lebensmittel sind besonders häufig in Kunststoff verpackt. So zum Beispiel auch die Bio Maisstärke von Bauck. In der ansehnlichen Pappverpackung verbirgt sich noch eine weitere Kunststoffverpackung. Dass dies keineswegs notwendig ist, zeigt, dass Verpackungen konventioneller Stärkehersteller, die ohne diese Kunststoffverpackung auskommen.

Kunststoffverpackungen sind ebenfalls schädlich für die Umwelt und gehen auf Kosten endlicher Ressourcen. Welche gesundheitlichen Risiken hinzukommen kann man bisher leider nur vermuten. Konsequenterweise müsste ein Bio-Lebensmittelproduzent wie Sie also auch darauf Rücksicht nehmen und seine Produkte so weit es nur geht ohne Kunststoffverpackung anbieten.

Wir werden diese Nachricht auf unserem Blog, der sich die Müllvermeidung zum Thema gemacht hat veröffentlichen, um auf diesen Missstand hinzuweisen.

Es wäre schön, wenn Sie unsere Nachricht als Anstoß nutzen würden, Ihre Verpackungspolitik nochmal zu überdenken.

Vielen Dank und viele Grüße

Olga Kroll & Gregor Witt

5 Kommentare

  • Micha

    Hallo,
    bin eben auf diese Seite gestossen und habe auch ein großes Problem mit dem heutigen Verpackungswahn. Bin gespannt, wohin mich diese Seite diesbez. noch bringt 😉 Zum Thema Kunststoff/Papier meine ich aber zu wissen, dass Papierverpackungen zwar umweltfreundlicher aussehen und iwie hat man dazu ein besseres Gefühl als zu Plastik etc, die Fakten jedoch eine andere Sprache sprechen. Natürlich will ich Kunststoff hier nicht als gut hinstellen, aber soweit ich weiss ist Papier noch schädlicher… Die Lösung muss meiner Ansicht nach lauten, keine bzw. Mehrwegverpackungen zu verwenden. Vermutlich schreibe ich hier nichts Neues, wenn ich darauf hin weise, dass es erste Verkaufsläden in einigen Städten gibt, die weitestgehend unverpackte Produkte in sog. Bulks verkaufen (z.B. http://www.unverpackt.de)

    • Olga

      Lieber Micha,
      ich denke zwar sehr wohl, dass Papierverpackungen besser sind, da sie weniger Energie zur Herstellung benötigen, das Material CO² neutral ist und zumindest theoretisch wieder nachwachsen kann. Aber ganz wie du denke ich auch, das unverpackt noch am besten ist. Denn die hohen Mengen an Papier, die wir verbrauchen, bekommen wir nicht mehr auf nachhaltige Weise gestemmt und geschätzte 20% unseres Weltweiten Papierverbrauchs stammen aus REGENWALDRODUNG ! Und nicht zu Letzt sind die Druckfarben, mit denen wir unser Papier bedrucken, giftig und mineralölhaltig.
      Deshalb: Weglassen wo es nur geht. Und weil es in Köln bisher noch keinen Unverpackt Laden gab, machen wir diesen mit TANTE OLGA nun endlich auf.

  • Winni

    Hallo, tolle Seite.
    Ich stellegerade auf Zero-Waste um. Aber zum Thema Bauck-Hof kann ich dir vielleicht auch was schreiben ( will nicht besserwisserisch oder belehrend klingen).
    Dazu muss ich sagen, dass ich in einem Biomarkt arbeite und genau diese Frage, auf der Messe unseres Großlieferanten, einem Vertreter von Bauck-Hof gestellt habe. Die Antwort ist ganz einfach, da Bauck-Hof ausschließlich glutenfreie Produkte herstellt und diese über unseren Großlieferanten zu den Geschäfte bringen lässt, müssen die Produkte in Plastik “ sicher“ verschweißt sein, um eine Kontanimation mit Gluten zu vermeiden, denn der Großlieferant liefert natürlich auch glutenhaltige Lebensmittel. Allerdings ist Bauck Hof am forschen, was es für Alternativen gibt, die wirklich sicher sind.
    Das Problem ist nämlich, dass die Firma Glutenfreiheit garantieren muss, um das entsprechende Zeichen nutzen zu dürfen.
    Und da beißt sich momentan die Katze in den Schwanz, denn Gluten ist so fein, dass es durch die kleinen Löcher im Papier der Verpackung dringen kann.
    LG

  • Shia

    Hi Olga!
    Ja, das mit der „Plastiküberraschung“ von Baukhof kenne ich vom Sojamehl :(. Hatte mich auch tierisch darüber geärgert und seitdem meide ich die Baukhof-Sachen, weil ich mir schon sehr hintergangen fühlte…
    Finde ich super, dass du sie angeschrieben hast, und ich bin auf die Antwort schon gespannt. Ich hatte mal Dr. Oetker angeschrieben, als ich 23 Packungen Backpulver in ein kleines 300ml Glas umgefüllt hatte. Die Antwort war unglaublich ernüchternd und in der eMail haben sie sich auch abgesichert, dass es nicht veröffentlicht werden darf! Ich hoffe, dass Baukhof sich da einsichtiger zeigt und sich nicht auch noch damit rühmt, dass es in Deutschland den gelben Sack gibt und das ja schon total vorbildlich sei…
    Danke für deine Bemühung!!
    Liebe Grüße,
    Shia

  • Silja

    Hallo, ich lese seit einigen Wochen immer mal wieder auf eurem schönen Blog. Auch ich falle immer wieder auf Verpackungen rein, die so aussehen, als wären sie aus Papier. Schade besonders, dass Bauck da keine Ausnahme macht, die Produkte selbst sind nämlich super. Nur kann ich sie nicht mehr kaufen, da ich plastikfrei bleiben möchte. Auch bei Alnatura, dem großen Biosupermarkt, gibt es Stärke nur in Papier und Plastik, genau dasselbe Problem. Ich habe an Alnatura wegen dem Plastikproblem, das tatsächlich in Biosupermärkten viel schlimmer ist als in konventionellen Supermärkten, bereits zwei Briefe geschrieben. Den zweiten gerade eben, da mir die Pressefrau extrem ausführlich geantwortet hat und in jedem zweiten Satz das Wort „Produktsicherheit“ fallen ließ, was ich nicht auf mir sitzen lassen wollte. Wie kommt es denn, dass man von Südzucker ganz normalen Zucker in Papier kaufen kann, und Haferflocken von Kölln in Pergamentpapier, beides im Rewe, und bei Alnatura, Denn’s und Basic nur in Plastik? Das leuchtet mir einfach nicht ein. Und es macht mich zunehmend ärgerlich, vor allem wenn dann alberne Gründe vorgeschoben werden, wenn es nur um eines geht: möglichst billig zu produzieren, und das geht einfach nur mit Plastik, so scheint es. Nur nicht unterkriegen lassen, ich bin auch noch nicht verhungert, und habe tolle Alternativen woanders entdeckt, sogar ganz in der Nähe. Es gibt also auch wunderschöne Überraschungen bei dieser Lebensweise. Ganz herzliche Grüße aus der Nähe von Frankfurt, Silja

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