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Lebendiger Müll

Wie bekomme ich den Biomüll in die Tonne?

Mittlerweile ist es nicht mehr nur eine Spinnerei der Müslifresser, seinen Müll zu trennen. Gelber Sack, Papier und Restmüll sind Standard. Kompostmüll aber leider immer noch Kür. Das liegt zum einen an dem nicht vorhandenen Garten oder den oft fehlenden Biotonnen. Zum Anderen aber auch an der Handhabung. Da der Bio-Müll aus lebendigem Material besteht, beginnt er schon in der Wohnung zu verrotten, wenn man ihn nicht regelmäßig entleert. Und worin überhaupt soll man den Müll sammeln?
Nicht selten finde ich den Müll in der Bio-Tonne in Plastiktüten eingewickelt vor. Ich dachte immer es wäre selbstverständlich, dass das nicht im Sinne des Erfinders sein kann. Aber da scheint wohl doch noch einiges an Aufklärung  nötig zu sein.
Um möglichst wenig mit seinen organischen Abfällen in Kontakt zu kommen, bietet der Handel sogenannte Bio-Müllbeutel an, die genau dieses Problem lösen sollen. Diese Tüten sind laut Hersteller biologisch abbaubar. An meiner Formulierung merkt ihr wahrscheinlich schon, dass es sich hierbei aber nur um schönen Schein handelt.
Sie sind zwar tatsächlich biologisch abbaubar, allerdings nicht unter den Bedingungen, die in einer Kompostieranlage herrschen. Weder die nötige Zeit, noch die richtige Temperatur sind vorhanden. Außerdem ist die kompostierbare Tüte von der Standardplastiktüte für den Betreiber der Kompostieranlage nicht zu unterscheiden. So werden alle Tüten in mühsamer Arbeit aus dem Kompostmüll entfernt und dem Restmüll zugefügt. Fazit: Die kompostierbaren Plastiktüten tun nicht nur ihren Dienst nicht, sie erhöhen sogar den Arbeitsaufwand. Aber eines gilt dann doch: Lieber den Biomüll in Plastiktüte in die Tonne, als überhaupt nicht trennen, denn die Tüten werden wirklich vor der Kompostierung raus sortiert.

Aber wie handhabe ich meinen Müll denn nun am besten?  Diese Frage habe ich mir selbst lange gestellt, aber die Antwort ist so trivial, dass ich mich fragen muss, wo das Brett vor meinem Kopf eigentlich her kam.

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Kompostschale

Wir haben auf unserer Küchenzeile, neben Toaster und Espressomaschine auch eine Edelstahlschale stehen. Hier sammeln wir alle Küchenabfälle. Alle ein bis zwei Tage wird der Müll in der Biotonne ausgeleert, die Schale kurz ausgespült und zurück an ihren Platz gestellt. Nichts stinkt oder bekommt Beine. Außer vielleicht die Kinder, die man wunderbar in diese Aufgabe mit einbinden kann.

5 Kommentare

  • Sophie

    Hallo 🙂
    Ich fange gerade an meinen Plastik-Müll radikal zu verringern, bei den Bioabfällen habe ich jedoch folgendes Problem:
    Ich wohne in einer großen Stadt in einem Mehrfamilienhaus und eine Biotonne oder einen Garten haben wir nicht. Unser Biomüll landet im Moment in der Resttonne. Gibt es für mich überhaupt eine gute Alternative?

    • Olga

      Da es eigentlich eine bundesweite Pflicht gibt Biomüll getrennt zu sammeln, besteht auf jeden Fall eine ganz gute Möglichkeit, den Vermieter einfach mal zu fragen, ob der nicht eine aufstellen will. Vielleicht vorher noch stimmen anderer Mieter einholen. Dadurch spart man Restmüll und dementsprechend auch Kosten.
      Ansonsten kann ich eine Wurmkiste sehr empfehlen. Da kann man direkt zu Hause im Wohnzimmer zumindest einen großen Teil selbst zu kompostieren.

  • Regina

    Hi, bin neu auf Deine Seite gestoßen und begeistert davon. Das mit den Mülltonnen ist leider in Deutschland nicht einheitlich geregelt. In unserem Landkreis Z.B. muss jedes Grundstück das nicht wenigstens 50qm Garten hat mind. eine kleine Biotonne haben. Wenn sie dann gezwungenermassen schon mal da ist wird sie meist auch genutzt. Weiterer Fortschritt: seit diesem Jahr gibt es keine Gelben Säcke mehr, jedes Haus bekam Gelbe Tonnen ( 3 Größen zur Auswahl) . Der Landkreis kam drauf das die Säcke auch jede Menge Müll sind und ein großer Kostenfaktor.
    Ich hab mir für meine Küche mal einen kleinen Keramikbehälter mit Deckel geholt in dem ich den Biomüll sammele. Find ich Praktischer da es Katzensicher ist und man weniger Probleme mit Fliegen hat. Lässt sich auch gut auswaschen.

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