Wie geht’s

Wer erst einmal auf den Trichter kommt, dass es sinnvoll sein könnte, seinen Müll zu reduzieren, dem werden von nun an immer wieder von ganz alleine Situationen auffallen, in denen es leicht und ganz natürlich ist auch ohne Müll auszukommen.

Wie anfangen

Zero Waste lebt nicht, wer keinen Müll mehr hat, sondern wer sich auf den Weg dahin begibt. Deshalb bringt es wenig sich das Fernziel anzuschauen und zu kommentieren: Das könnte ich nie. Darauf könnte ich nie verzichten!

Niemand fängt mit dem an, was ihm am schwersten fällt. Wer umstellen will, sucht sich die Bereiche, die leicht fallen, die wenig Arbeit bedeuten und kaum Umstellung. So kommen schnell Erfolge und die Motivation, weiter zu machen, steigt. Am besten arbeitet man sich langsam vor, von Baustelle zu Baustelle.

Neue Gewohnheiten brauchen ihre Zeit, bis sie zu solchen werden und noch länger kann es dauern, sich von alten Gewohnheiten zu verabschieden. Verurteile dich nicht, wenn du deinen Ansprüchen auch mal nicht genügst. Wenn du am Ball bleibst, wird es dir immer leichter fallen. Irgendwann wird man dich fragen: Ist dein Leben nicht furchtbar kompliziert? Und du wirst sagen: Hmm, nö. Wieso?. 

Reinigungsmittel

Handelsübliche Reinigungsmittel sind meist sehr hoch dosiert. Das ist auch gut so, denn sonst würden wir noch mehr reines Wasser durch die Gegend transportieren und kaufen. Zu Hause angekommen können wir die Produkte aber gut etwas strecken. Gebt einfach einen guten Schuss Leitungswasser in die Reiniger hinein. So halten sie länger und ihr gebt weniger Reinigungsmittel in die Umwelt ab. Gerade bei Sprühreinigern ist das sehr zu empfehlen.

Lebensmittel

Wir neigen dazu einen großen Teil von Obst und Gemüse abzuschneiden und zu entsorgen. Es ist viel mehr an unserem Grünzeug essbar, als wir heute noch wissen.

Zahnpasta

Die Öffnungen unserer Zahnpastatuben sind heute so konzipiert, dass wir fast nicht anders können, als die ganze Zahnbürste vollzuschmieren. Denkt daran, eine Erbsen-große Portion reicht aus und der Mund muss nicht voller Schaum sein, damit die Zahnpasta wirkt.

Doppelt und Dreifach

Manche Dinge im Supermarkt sind echt absurd verpackt. Hier gibt es in der Regel immer auch eine harmlosere Alternative. So reicht an der Frischetheke auch eine Verpackung, ohne Umverpackung.

Prävention

Das was gar nicht erst dreckig wird, muss auch nicht gereinigt werden. Zum Beispiel die Duscharmatur. Wer Schmutz frühzeitig beseitigt, bevor er eintrocknet erstart sich viel Arbeit und Reinigungsmittel.

Einwegprodukte

Nicht jedes Einwegprodukt muss dem Namen nach sofort entsorgt werden. Tüten, Brotbeutel, Geschenkpapier etc. können gesammelt und erneut benutzt oder für andere Zwecke weiter verwendet werden,.

Waschmittel

Fügt ihr dem Waschgang einen Wasserenthärter zu, könnt ihr die Waschmittelmenge deutlich reduzieren. Wirklich schmutzig ist unsere Wäsche heutzutage sowieso nicht mehr, weshalb wir meist die auf die niedrigste angegebene Dosierung setzten können. Riecht die Wäsche nach der Wäsche nach Waschmittel, ist das ein Zeichen dafür, dass das Waschmittel überdosiert wurde und nicht richtig ausgespült werden konnte.

10 Kommentare

  • JL

    Hallo ihr Lieben!
    Ich schätze und bewundere euch, eure Disziplin und den Zero Waste Lifestyle sehr und entwickle mich zunehmend in diese Richtung.
    Ich würde gerne eine Kleinigkeit anregen. Da es ja nicht nur darum geht, keinen Müll zu produzieren, sondern auch darum, Ressourcen zu sparen, möchte ich euch darum bitten, euch über die schockierende Ressourcenverschwendung in der Milch-, Eier-, und Fleischindustrie zu informieren. Beispielweise wird für die Herstellung von 1 Kilo Fleisch etwa 13,3 Kilo CO2 ausgestoßen, während bei der Herstellung von 1 Kilo Tomaten nur 0,2 Kilo CO2 (Quelle: greenpeace.de). Ebenso drastisch sind die Unterschiede in der Verwendung von Trinkwasser und Landnutzung. Mehr Infos gibt es auf cowspiracy.com.

    Ihr leistet tolle Arbeit für den Planeten!
    Ganz liebe Grüße.

  • Sabine Müller

    Ich komme mir schon vor wie ein vom aussterben bedrohter Dinosaurier: kein Auto, kein Smartphone, kein Plastik, heute wieder Milch und Saft in Glasflaschen gekauft, nur Baumwolltasche, Flugzeug fliege ich sowieso nicht – ich bin irgendwie nicht von dieser Welt … oder gerade doch ??
    Sofern mich mal der Abfall-Entsorger fragt, warum mein Tonne ein ganzes Jahr nicht am Straßenrand zur Leerung stand – im Zweifelsfall war ich auf Weltreise … 🙂

  • Elfriede Heesch

    Zeit meines Lebens lebe ich umweltbewusst – nie Auto gefahren- alle Wege per Fahrrad. Ich vermeide Verpackungsmüll – die letzte Plastiktüte habe ich vor Jahren mal besorgt. Brötchen und Brot hole ich beim Bäcker in meinem Brotbeutel. Verrottbare Abfälle kommen auf den Kompost – und die Mülltonne – kleineste Größe, die nur alle zwei Wochen abgeholt wird – bleibt fast leer -keine 5 cm hoch gefüllt. Gebühr pro Tonne zwischen 7 und 8 Euro! Aber sie wird hin und wieder gar nicht angerührt, weil zu wenig drinnen ist. Bei einer Nachfrage sagte man mir frech, die Müllgebühr sei ja eine „Spende“. Ich bin manches Mal ratlos.

    • Olga

      Daumen hoch! Sage ich für deinen vorbildlichen Lebensstil.
      Das mit der Tonne ist echt traurig, aber wieso oft wird man bestraft, wenn man was gutes tut.
      Aber, ich bin mir relativ sicher, dass Müllvermeidung keine Ausnahme mehr bleiben wird und dass sich auch in dem Bereich etwas tun wird.
      Wir müssen natürlich Druck machen, auf Industrie und Politik, aber ich glaube fest daran!

    • clara streim

      Nimm die freche Antwort mit Humor, schließlich, und ich will nicht zu emphatisch sein, bangt hier ein Abfallentsorger um seinen Arbeitsplatz, oder? Und wenn alle so vorbildlich sind wie Du, dann gibt es bald für ihn/sie nichts mehr zu tun…! Und damit will ich nicht sagen, dass ich die Antwort in irgendeiner Weise angemessen auf Deine berechtigte Frage finde!
      Weiter so, ich wünschte ich wär schon mit Brotbeutel unterwegs, aber ich stelle fest, an vielen Stellen fehlt mir der Mut, gerade wenn man in einer Gegend wohnt, in der Prestige und Wohlstand gern nach aussen getragen wird…
      Weiterhin soviel bewunderswerten Mut ein möglichst abfallfreies Leben zu führen

      • Olga

        Das ist eines der größten Hemmnisse. Was sollen die Leute von mir denken, wenn ich so etwas „verrücktes“ tue. Ich kann das sehr gut verstehen und bin leider selbst an mancher Stelle nicht ganz davon frei.
        Oft genug zeige ich aber ganz bewusst, wie sehr ich hinter dem stehe was ich tue und hole genau dort meinen Brotbeutel hervor!

        • schröder,Sandra

          Ich habe mir kleine Beutel für Gemüse und Obst genäht sie wiegen unter 10 gramm sind aus weissem Stoff mit rotem Kartoffeldruck (Birnen ,Äpfel etc…
          Vor einem Jahr wollte man es mir bei Rewe,Neukauf etc .von den Kassiererinen untersagen .Da rief ich den Marktleiter an ,der gab mir offiziell die Erlaubnis, nun kaufe ich stolz mit meinen Beuteln ein! Denn auch die Tüten am Gemüseregal sind aus Plastik.Auch ist es eine schöne Geschenkidee.Und mit Kindern ein toller Basteltipp(Kartoffeldruck) LG Sandra

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