Refuse – Ablehnen
Verpackungen vermeiden. Trockene Lebensmittel im Unverpackt Laden einkaufen (unverpackt-verband.de), Obst & Gemüse lose ins Stoffsäckchen geben, genauso wie Brot und Brötchen bei Bäcker. Mehrwegsysteme bevorzugen, Pflegeprodukte (z.B. Shampoo) in fester Form nutzen.
Unnötiges Ablehnen was nicht gebraucht wird z.B. Werbepost, Servietten, Trinkhalme, Rührstäbchen, Kugelschreiber oder Flyer.
Leitungswasser trinken statt abgefülltes und weit transportiertes Flaschenwasser
Jäger und Sammler
Irgendwo tief in unseren Genen sind wir immer noch Jäger und Sammler. Ist das der Grund, warum wir nicht lange nachdenken, sondern alles annehmen, was man uns in die Hände drückt? Wir nicht, ob wir diesen Kugelschreiber wirklich brauchen, auch wenn bereits hundert Kugelschreiber, zu Hause in der Schublade liegen. Auch die Serviette, die uns zu allem dazu gereicht wird überdenken wir nicht. Weiter geht es mit Luftballons, Flyern, Buttons, Bonbons, Anhänger, Umhänger, Kinderfahrkarten bei der Deutschen Bahn usw.
Aber wir sind eben nicht nur unsere uralten Triebe sondern auch denkende Wesen. Und wenn wir darüber nachdenken, dass all diese kostenfreien Give aways aus Ressourcen bestehen, von zweifelhafter Herkunft und noch zweifelhafterer Qualität sind und bald im Mülleimer enden, können wir uns auch dagegen entscheiden, erstmal alles für schlechte Zeiten zu horten. Es lohnt sich, einen Moment inne zu halten und zu überlegen, was man davon wirklich haben will und braucht. Klar, einen Kugelschreiber kann man immer gebrauchen – und doch hat keiner mehr als zwei Hände zum schreiben.
Service
Bei Serviette, Strohhalm und Co muss man oft vorbereitet sein, um sie zu vermeiden. Häufig werden diese Dinge ungefragt dazu gereicht, sind damit gebraucht und können nicht zurückgegeben werden. Das gilt übrigens auch für, Milchdösschen, Zuckerrolle und Keks, die auf dem Rand der Kaffeetasse balancieren. Selbst wenn man sie nicht isst, müssen sie trotzdem weggeschmissen werden. Wer diesen Wahnsinn gleich im Keim ersticken möchte, muss bereits bei der Bestellung eindringlich darauf hinweisen, was man nicht braucht. Und selbst dann ist der Erfolg nicht garantiert. Das macht aber nichts. Je mehr wir unsere Stimme hörbar machen, dass dieses Material unnötig ist, desto eher wird ein umdenken stattfinden.
Unverpackt Einkaufen
Vermeiden kann man auch die Verpackung beim Einkaufen. Zum Beispiel in sogenannten „unverpackt Läden„. Wirklich unverpackt einkaufen tut man dort nicht. Man bringt nur seine eigene Verpackung mit und nutzt diese immer und immer wieder. Genutzt werden kann alles. Gläser, Frischhaltedosen oder Stoffsäckchen. Letztere sind besonders praktisch für trockene Lebensmittel, da sie leicht und flexibel sind und kaum Platz in der Tasche nehmen. Alle Gefäße werden leer gewogen, dann gefüllt und an der Kasse erneut gewogen. Das notierte Leergewicht wird abgezogen und nur der Inhalt bezahlt..
Zu Hause kann man die Lebensmittel zum Beispiel in Einmachgläsern aufbewahren. Darin sind sie gut sichtbar und sehen sehr schön aus.
Werbung Ade
Wer Werbung vermeidet, vermeidet nicht nur den offensichtlichen Papiermüll (und manchmal auch die Plastikverpackung darum), sondern auch die unnötigen Kaufentscheidungen die darauf folgen.
Mit einem Keine Werbung vermeiden am Briefkasten, lässt sich der meiste Müll vermeiden. Wollt ihr auch keine kostenlosen Zeitungen erhalten, so muss das ebenfalls am Kasten stehen. Adressierte Werbung wird man damit aber nicht los. Hier hilft sehr effektiv ein kurzer Anruf oder eine E-Mail an den Adressaten. Das gleiche gilt auch für Kataloge und Vereinszeitschriften, die man doch nicht ließt.
Aber eigentlich ist es absurd. Wieso ist es generell erlaubt überall Werbung reinzuschmeißen, außer man hat einen Aufkleber. Sollte es nicht genau anders herum sein?! Werbung darf nur in die Briefkästen, auf denen ausdrücklich steht „Werbung Bitte“. Diese politische Maßnahme würde so eine gigantische Menge an Müll einsparen. Seid ihr der gleichen Meinung? Dann schau doch mal hier vorbei.
Geschenke
Allerhand unnützes bekommen wir nicht nur von Unbekannten. Das meiste stammt von Freunden und Verwandten – Geschenke. In einer Überflussgesellschaft wie der unseren hat das materielle Geschenk, jeden Wert verloren. Ich kann mir alles selbst kaufen (Außer ein Stück Land für ein Ökodorf in der Umgebung von Köln. Das kann mir gerne jemand schenken 😉 ) und treffe dann meist noch eine deutlich bessere Auswahl. Mal eben schnell irgendwo was kaufen ist keine Geschenk, sondern eine Bürde, für denjenigen, der die Gabe vielleicht gar nicht brauchen kann oder sogar aus ethischen Gründen ablehnt.
Beschenken kann man sich aber weiterhin, nur nicht mit so oberflächlichem wie Konsumgütern. Ungeteilte Zeit ist das wertvollste was wir momentan verschenken können. Denn das ist wirklich auch das rarste was wir gerade haben. Selbst gemachtes, persönliches, eine Massage, einen Tag, einen Gitarrengrundkurs sind Dinge über die ich mich 1000 mal mehr freue, als über einen importierten Blumenstrauß aus konventioneller Monokultur.