Kompostwurm im Rampenlicht
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Zero Waste Müll – Kompost

Auch wenn wir dafür gerne einen „Mülleimer“ benutzen, so kann man Kompost nicht wirklich als Müll bezeichnen. Kompost ist der einzige Müll, bei dem die Kreislaufwirtschaft zu 100% auch in der Realität funktioniert. Deshalb ist es gar kein Müll, sondern ein hochwertiger Wertstoff. Aus Lebensmittelresten wird fruchtbare Pflanzenerde die unseren Kulturpflanzen die nötigen Nährstoffe gibt, um zu wachsen.

Aber Achtung, diese 100%keit ist nur gegeben, wenn ich keinerlei Materialien dazu gebe, die nicht biologisch abbaubar sind (Also Mülltüten oder ähnliches). Und hochwertiger Dünger entsteht nur, wenn das Ursprungsmaterial auch entsprechend unbelastet ist. Da konventionelle Lebensmittel in der Regel mit Pflanzenschutzmitteln behandelt wurden und oder Antibiotikarückstände enthalten, finden sich diese Stoffe auch in der späteren Komposterde wieder.

Deshalb gilt auch hier, lieber gleich selber machen und selber besser machen. Das geht natürlich auf dem eigenen Komposthaufen. Für den hat aber nicht jeder Platz und Geduld. Deshalb stelle ich heute das Konzept Wurmkiste bzw. Wurmkomposter näher vor.

Was ist überhaupt eine Wurmkiste

Eine Wurmkiste ist ein Schnellkomposter mittels tatkräftiger Unterstützung einer Kompostwurmkolonie. Diese süßen Würmer leben in der Kiste und ernähren sich von den Mikroorganismen, die die Lebensmittelreste zersetzen. Geht es ihnen gut, so sind sie quickfidel, vermehren sich rege und bleiben dort wo sie sind, in ihrem Kompostparadis.

Ich stehe ja nicht besonders auf Haustiere, aber diese Würmchen haben es mir angetan. Haustiere? Ja, man kann sie durchaus als solche verstehen, denn sie brauchen genauso wie andere Haustiere ein warmes kuscheliges Zuhause, gute Pflege und die richtige Ernährung, damit sie gut gedeihen und sich rege vermehren. Ok letzteres wünscht man sich von seinem Haustier meist nicht. Aber von den Würmchen kann man nie genug haben.

Komposterwürmer in der Wurmkiste

Rohkost Veganer

Die Würmer sind Rohkostveganer. Sie ernähren sich ausschließlich von ungekochten Obst- und Gemüseresten. Deshalb haben wir mittlerweile drei Kompostschalen in unserer Küche stehen. Eine für die Wurmkiste, eine für den Komposthaufen und alles was dort nicht gut reinpasst kommt in die Biotonne.

Haustiere aus deshalb, weil du die Wurmkiste tatsächlich auch ins Wohnzimmer stellen kannst. Prinzipiell ist sie also auch für solche Stadtwohnungen geeignet, in denen es weder Balkon noch Biotonne, noch Komposthaufen gibt. Es entstehen keine Unangenehmen Gerüche und bei guter Wurmpflege, gehen sie auch nicht in der Wohnung spazieren. Sie mögen es dunkel, warm und feucht am liebsten.

Aus eigener Erfahrung würde ich keine Obstreste mehr in die Wurmkiste geben. Denn diese ziehen nicht nur Würmer, sondern auch Fruchtfliegen an. So dass sich bei uns eine wahre Fruchtfliegenplage entwickelt hat, bis die Wurmkiste schließlich auf den Balkon gewandert ist. Es ist eben kein toter Haufen Müll, sondern eine lebendige Wohngemeinschaft in der sich auch andere Lebensmittel wohlfühlen. Wie gesagt, du kannst sie auch in der Wohnung halten. Ich würde sie nach meinen Erfahrungen aber eher für Balkon, Terrasse oder Garten vorsehen.

Olga schaut in ihre Wurmkiste

Für wen ist eine Wurmkiste zu empfehlen

Wenn dir schon Kakteen vertrocknen, dann ist eine Wurmkiste vielleicht nicht das richtige für dich, denn sie benötigen zwar nicht viel Arbeit, aber schon regelmäßige Fürsorge. Man muss dafür sorgen, dass es nicht zu trocken ist, nicht zu feucht, man muss regelmäßig füttern, wobei ein dreiwöchiger Urlaub durchaus auch möglich ist. Sie dürfen es nicht zu kalt und nicht zu warm haben, sollten also nicht in der Mittagssonne stehen. Sie brauchen regelmäßige Substratgabe, damit sie tolle Erde machen können. Und manchmal nehmen andere Mitbewohner als Würmer Überhand. Das klingt jetzt alles erstmal kompliziert. Und ja das ist es irgendwie auch. Aber nicht komplizierter als alles andere was man neu lernt.

Du wirst belohnt mit hochwertiger fruchtbarer Pflanzenerde, die dich nichts kostet, die du nicht weit schleppen musst und die nicht in Plastik verpackt ist, und wenn du richtig fütterst, keinerlei Schadstoffe enthält und auch keine Kunststoffstückchen (was bei handelsüblicher Komposterde durchaus üblich ist).

Welches Model

Das muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Mir persönlich war immer klar, dass ich eine Variante aus Holz und nicht aus Kunststoff haben möchte. Nicht nur um Kunststoff zu sparen, sondern auch weil das Wohnmilieu darin angenehmer ist und weil es schlichtweg schöner aussieht. Lange hatte ich nun ein 1-Kammer-Modell, allerdings habe ich bis heute nicht verstanden, wie ich da vernünftig die Erde ernten soll. Deshalb bin ich mehr als happy nun auf ein 2-Kammer Modell von Hubus umsteigen zu können. Im nächsten Beitrag erzähle ich euch mehr davon, wie das Modell funktioniert, und wie ich es geschafft habe die Kiste ganz alleine zusammen zu bauen.

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