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Zero Waste Cycling Laos, Teil II

3. SHOPPING

Ich habe bereits in einem anderen Artikel das nötige Reisegepäck erwähnt, um Zero Waste Style zu reisen. Das gilt natürlich auch für Laos. Ein weiteres Accessoire möchte ich aber noch ergänzen. Ein Paar Essstäbchen. Da die laotische Nudelsuppe annähernd an das Geschmackserlebnis der vietnamesischen herankommt, möchte man darauf nur ungerne verzichten. Und hier ist man seine Suppe tatsächlich mit Stäbchen. Anders bekommt man die Nudeln einfach nicht heraus. Die Stäbchen, die man hier erhält sind leider häufig Einwegstäbchen und separat abgepackt.

Für den Fall, dass ihr schon unterwegs seid und irgendwas fehlt, habe ich hier  ein paar Shoppingtips:

RISE PROJECT
In Asien ein Paar Essstäbchen zu bekommen, ist kein Hexenwerk. Ein einzelnes, unverpacktes Paar schon eher.
Laos, als das am stärksten zerbombte Land der Erde, hat jede Menge Bombenschrott in der Landschaft rum liegen. Ein Projekt namens RISE hilft dem Dorf Naphia dabei, aus dem herumliegenden Bombenschrott, Schmuck zu fertigen und auf dem Nachtmarkt in Vientiane zu verkaufen. Ich möchte natürlich niemanden dazu anstiften, noch mehr Schmuck zu Hause anzuhäufen. Aber unter anderem habe ich dort eben auch mein Paar Essstäbchen gefunden.

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Eßstäbchen aus Metall

KAISIAB LAOS
Es ist kein Geheimnis, dass unsere Kosmetikprodukte alles andere als gesund für uns und unsere Umwelt sind. Zuhause ist das etwas weniger schlimm, da wir unser Abwasser klären. In Laos geht das Wasser meist ungefiltert in den Fluss oder in die Erde. Ein großer Teil der Bevölkerung wäscht sich und seine Autos sogar direkt im Fluss. Da wir zu dieser Gewässerverschmutzung natürlich nicht beitragen wollen, ist es ratsam mit einer ökologisch unbedenklichen Seife ausgestattet zu sein. Sowohl für Haut als auch für Haar. In Deutschland sind solche Seifen in Bioläden und mittlerweile auch Drogeriemärkten erhältlich. In Laos ist es eher schwierig, entsprechende Produkte zu finden, da das Bewusstsein dafür in der Bevölkerung fehlt. Eine Ausnahme habe ich aber gefunden. Das Guesthouse und Restaurant Daauw in Huay Xai ist mit einem Volunteer-Projekt namens Kaisiab Laos verknüpft. Das Projekt unterstützt vor allem Frauen aus der umliegenden Dorfbevölkerung in Bildung und Selbstständigkeit. Als Einnahmequelle werden im Restaurant einige interessante Produkte angeboten.

– Selbst-gepresstes Kokosnussöl in gebrauchten Glasflaschen – universell einsetzbar zur Haut und Haarpflege und zum Zähne putzen

-Ökologische Seife aus eben diesem Kokosnussöl, größtenteils unverpackt.

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Seife aus Kokosnussöl

-Schmuck aus den Kokosnussschalen, die bei diesem Prozess übrig bleiben.

Das Projekt macht auch Pulver zum Zähne putzen selbst. Leider ist dieses aber nicht käuflich zu erwerben.

Restaurant und Guesthouse sind aber auf jeden Fall einen Besuch wert.

BEAR RESCUE CENTRE TAT KUANG SI LAOS
Um die Verkäufer auf dem Markt davon zu überzeugen, das man keine Plastiktüte braucht, ist es hilfreich, wenn man eine eigene dabei hat. Hier kann man natürlich improvisieren oder eine benutzte Plastiktüte recyclen. Ein Ausflug zu dem atemberaubenden Wasserfall Tat Kuang Si in der Nähe von Luang Prabang ermöglicht noch eine andere Alternative. Zur finanziellen Unterstützung einer Bärenauffangstation, können hier verschiedene Produkte erworben werden. Da ich Herkunft und Herstellungsprozess nicht kenne, möchte ich sie hier nicht empfehlen. Ein wirklich nützliches Souvenir ist aber die Einkaufstasche aus organischer Baumwolle.

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Jutebeutel aus Biobaumwolle

VANGVIENG POSA HANDICRAFT, LAO P.D.R.
Auf dem Weg von Vang Vieng nach Vientiane bin ich zufällig an einem interessanten Projekt  am nördlichen Ende vom Nam Ngum Stausee vorbeigekommen. Zum Erhalt der laotischen Wälder werden Dorfbewohner darin ausgebildet, Papier aus der Rinde von Maulbeerbäumen herzustellen. Aus dem Papier werden Fäden gewonnen, die wiederum zu Taschen und Schals gewebt werden. Man kann bei der Fertigung über die Schulter schauen, die Fäden werden mit natürlichen Mitteln gefärbt und der gesamte Produktionsprozess wird erläutert. Traditionelle Webkunst wird hier neu erfunden und bietet den Dorfbewohnern eine ökologische Einnahmequelle. Und zu guter Letzt sind die Sachen noch traumhaft schön.

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Taschen aus Maulbeerbäumen

Wenn ihr andere erwähnenswerte Projekte oder Produkte in Laos kennt, hinterlasst einen Kommentar für uns.

4. TOILETTEN

In Laos ist die Hocktoilette zum Glück noch sehr verbreitet. Mit dieser Toilette ist es am einfachsten auf Klopapier zu verzichten gerade, wenn keine Analbrause vorhanden ist. Man kommt einfach besser dran. Das Thema ist gewöhnungsbedürftig und auch ich habe längere Zeit gebraucht mit darauf einzulassen. Mittlerweile bin ich aber vollkommen überzeugt und frage mich, was ich machen soll, wenn ich wieder nach Hause komme. Das spart nicht nur Klopapier, sondern auch Müllsäcke, da benutztes Papier hier nicht in die Toilette darf. Fehlt nur noch die Blättervariante, wenn mal wirklich gar keine Toilette vorhanden ist. Gerade als Radfahrer ist die Unabhängigkeit ein großer Gewinn. Hat man einmal gelernt, überall sein Geschäft zu erledigen, trägt man eine Sorge weniger mit sich rum.

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Gebrauchsanweisung Plumsklo

5. WÖRTERBUCH

Die Laoten haben nicht den größten Sinn dafür, Plastik zu vermeiden, deshalb ist ein bisschen Vokabular für den Einkauf und den Kaffee zwischendurch äußerst nützlich. Wenn man dazu noch nett lächelt, wild gestikuliert und vor allem darauf besteht, die Dinge nach eigenen Wünschen zu verpacken, ist das ganze kein Problem mehr.

Keine Tüte – Boa au Tung

Das brauche ich nicht – Boa au + drauf zeigen und Kopfschütteln

Ich möchte keinen Strohhalm – Boa sai koo dod naam (Die Erfolgsquote hierbei ist noch gering, aber ich arbeite dran)

Sticky rice – Khao Niu

Essen – Kin Khao

Wasser – nam

Toilette – Hong nahm

Vegetarisch – djej

Nagelt mich bitte nicht auf die Übersetzung fest. Hauptsache es funktioniert;-)

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