Brauchen wir bessere Vorsätze?
Inspiriert von der Blogparade des WWF habe auch ich etwas zu guten Vorsätzen zu sagen…
Weniger davon, etwas weniger von dem und dafür aber mehr davon..!
Wir wollen einfach nicht aufgeben uns gute Vorsätze für das neue Jahr zu fassen, die uns endlich zu dem Menschen machen sollen, der wir gerne wären. Wir warten sehnlichst auf den 31.12. auf Mitternacht, um endlich mit unserem neuen Projekt starten zu können, sind vielleicht sogar hoch motiviert. Doch diese Motivation aufrecht zu halten ist umso schwieriger.
Ich kann mich nur an einen einzigen guten Vorsatz erinnern, den ich jemals zu Silvester äußerte. Ich nahm mir 2013 vor im nächsten Jahr im achten Grad klettern zu können. Der Januar war noch nicht vorbei und ich hatte mein Ziel erreicht. Vielleicht nahm ich mir diesen Vorsatz auch nur deshalb, weil ich wusste, dass ich es mit links packen werde. Sonst ist mein Verhältnis zu guten Vorsätzen nämlich eher zwiegespalten. Ich selbst versuche mich immer weiter zu entwickeln und herauszukitzeln was in mir steckt und so begrüße ich das auch bei anderen, gerade wenn dabei auch etwas für Umfeld und Umwelt abfällt. Doch gute Vorsätze schon in der ersten Jahreshälfte wieder zu brechen, gehört ebenso zum guten Ton, wie im Juli neue Vorsätze zu fassen und bis Silvester zu warten, bis man sie endlich angeht.
Ich kenne es selbst. Wenn ich mit mir nicht zufrieden bin, lege ich mich gerne ins Bett und warte bis der Tag vorüber geht mit dem Wissen, dass es am nächsten Morgen wieder vollkommen anders aussieht. Dieser Plan geht bei mir meistens auf, aber macht es Sinn gleichsam ein ganzen Jahr zu verschlafen, bevor man wieder Tatendrang entwickeln kann? Wozu diese Bindung an ein bestimmten Tag, der damit so bedeutungsschwanger aufgeblasen wird? Ich habe in meinem Leben schon viel an mir gefeilscht und mir dieses und jenes vorgenommen. Das meiste davon konnte ich halten, vielleicht weil ich mir keinen speziellen Tag dafür zurecht lege, sondern die Dinge dann in die Hand nehme, wenn ich das Gefühl habe, dass es Zeit dafür ist. Warum sollte man einen Vorsatz besser halten können, nur weil ein symbolischer Tag zu Ende geht?
Das Gewohnheitstier
Zudem ist es bei weitem nicht Jedermanns Sache, tiefsitzende Gewohnheiten, von einem Tag auf den anderen loszulassen. So wie eine Diät keine dauerhaften Erfolge bringt, sind auch hier die Tage gezählt, bis man endlich wieder normal leben kann. Wer dauerhaft seinen Bauchspeck reduzieren möchte, der macht keine Diät sondern ändert seine Gewohnheiten, am besten langsam und dauerhaft. Und so ist es bei allem anderen auch. Ich möchte weniger Fleisch essen? So reduziere ich meinen Konsum erst dort, wo es am wenigsten weh tut und steigere mich langsam. Ich möchte weniger Müll hinterlassen? So gehe ich schrittweise an die Sache und verbiete mir nicht gleich alles. Ich möchte weder Geschenke bekommen noch verschenken? So schockiere ich mein Umfeld nicht sofort damit, sondern spreche immer wieder darüber, bis es bei allen angekommen ist. Ich möchte mich regional und saisonal ernähren? So gebe ich mir Zeit mich daran zu gewöhnen…. Ich bestrafe mich nicht oder gebe vielleicht sogar auf, wenn ich einmal nicht das tue was ich mir vorgenommen habe. Ich sage mir schlicht, beim nächsten Mal mache ich es besser. Selbst das Rauchen habe ich mir auf diese weite geradezu abgewöhnt.
Ich glaube wir brauchen keine besseren Vorsätze, denn all das, was wir uns vornehmen, wollen wir wirklich und in der Regel auch zu recht. Was wir brauchen sind bessere Strategien, um unsere Vorsätze auch dauerhaft umzusetzen.
Mein Vorsatz für dieses Jahr und alle folgenden ist ganz bescheiden die Weltrettung! Wer macht mit?!
Ein Kommentar
Maren
Liebe Olga,
vielen Dank für deinen Beitrag <3 ! Bei der Weltrettung machen wir gerne mit 🙂
Viele Grüße, das WWF-Team.