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Reisen, Teil I: Transportmittel

Ich denke ich habe mittlerweile genug Zeit auf Reisen verbracht um endlich diesen Eintrag zu schreiben.
Meiner Meinung nach ist Reisen eine wunderbare Sache. Es bringt einem so viel über fremde Kulturen und andere Herangehensweisen des Lebens bei und macht toleranter anders denkenden gegenüber.
Aber es ist auch kein Geheimnis, das Reisen eher selten auf nachhaltige Weise geschieht. Wir fliegen um die Welt, wir trinken überall Heineken und wir schwimmen im Hotelpool mitten in der Wüste.
Aber es geht auch eine ganze Stange weniger schädlich für die Umwelt.

TRANSPORTMITTEL

Reisen startet immer mit dem Transport. Und dass die Verkehrsmittel, die uns transportieren ein großes Gewicht haben, werde ich damit anfangen.
Die Orte, die wir am interessantesten finden sind natürlich immer die, die auf der anderen Seite der Erde liegen. Und der Normalbürger mit einer normalen Anzahl an Urlaubstagen, wird sich wohl für das Flugzeug als Transportmittel entscheiden. Ich persönlich halte es nicht für realistisch, auf das Flugzeug komplett zu verzichten. Aber da es nun mal das verschwenderischste aller Verkehrsmittel ist, kann es nicht schaden, ein paar Dinge in Betracht zu ziehen.

– Wenn das Reiseziel nicht ganz so weit weg liegt, ist es grundsätzlich die besser Entscheidung auf das Fliegen zu verzichten. Während meiner Zeit in Südostasien habe ich viele Reisende getroffen, die von einem Ort zum nächsten fliegen, da die Kurzstreckenflüge hier nicht wirklich teuer sind und man um einiges schneller ankommt. Aber einen öffentlichen, langsamen Zug zu nehmen hat nicht nur Nachteile. Man bekommt einen ganz anderen Einblick in die örtliche Kultur und ihr tägliches Leben. Mit ein paar Stops auf dem Weg, landet man auch gerne mal in unbekanntem Terrain abseits der Haupttouristenströme und sieht das Land plötzlich mit ganz anderen Augen. Nach dem 100sten Tempel könnte das mal eine interessante Abwechslung sein. Natürlich ist es nicht immer so komfortabel wie das Fliegen, aber das Abenteuer entschädigt dafür sehr schnell.

-Traurigerweise ist das in Europa etwas anders. Dort ist das Fliegen oftmals das günstigste und das transparentere Verkehrsmittel. Wie soll man es in so einem System jemandem übel nehmen, wenn er sich für das Flugzeug entscheidet.

– Einige wenige Menschen entscheiden sich bewusst grundsätzlich gegen das Fliegen, um ihren persönlichen CO² Verbrauch zu senken. Ich finde das ziemlich beeindruckend. Man muss schon einen starken Charakter haben, um sich nicht von Menschen beeinflussen zu lassen, die ständig erzählen wie günstig sie von A nach B geflogen sind. Aber auch wenn man sich nicht solche endgültigen Entscheidungen auferlegt, kann man sich ab und an mal für ein näheres Ziel entscheiden. Menschen, die die Welt bereisen, kennen oftmals nicht mal ihr eigenes Land und es gibt so viel Schönheit um uns herum zu entdecken.

– Wer von einem Traumstrand zum nächsten reist, der hat vielleicht den folgenden Ausdruck gehört: Same, Same but different. Im Grunde genommen ist es alles das gleiche, aber man möchte doch ständig zum nächsten Ort.
Das Transportwesen also nicht nur als Mittel zum Zweck, sondern als Haupterlebnis zu entwerfen ist ein anderer Ansatz den ich besonders reizvoll finde. Wenn man das Gefühl hat, alle Sehenswürdigkeiten wiederholen sich, warum nicht mal Per Anhalter durch Europa, Pilgern nach Santiago de Compostela, als Klassiker mit der transsibirischen Eisenbahn durch Russland, um die Welt segeln oder auf dem Frachtschiff nach Australien. Ich für meinen Teil habe mich für das Fahrrad entschieden. Ich habe das Bedürfnis danach schon einige Zeit gespürt und jetzt endlich habe ich mir eins gekauft. Thailand ist wahrscheinlich der beste Ort auf der Welt um damit zu starten. Das Wetter kann einen Nachts nicht erfrieren, wenn man mal keine passende Unterkunft findet. Nahezu überall an den Straßen befinden sich Siedlungen, sodass es unmöglich ist, zu verhungern oder zu verdursten. Und wahrscheinlich ist es auch das einzige Land der Erde in dem Frauen weniger belästigt werden als Männer 😉

So zu reisen bringt einen nicht nur näher zu sich selbst, es zwingt einen auch dazu, sich auf sich selbst verlassen zu lernen. Der Moment erhält einen ganz anderen Wert, weil es nicht mehr nur darum geht irgendwo anzukommen, sondern um den gesamten Weg dorthin.
Und die freundlichen, helfenden Hände, die man unterwegs bekommt, besonders in den ländlichen Gegenden, sind die Strapazen allemal wert.

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Ich und mein Reiserad

– Wer das Flugzeug dann doch beim besten Willen nicht zu umgehen kann, der kann als kleines Trostpflaster zumindest, den verursachten CO² Ausstoß zu kompensieren. Bisher habe ich das mit meinem Flug, wohl eher aus Faulheit, nicht getan, aber da ich nun diesen Artikel hier schreibe, wird es Zeit das nachzuholen. Es gibt haufenweise Anbieter, die sich darauf spezialisiert haben, aber Vorsicht ist geboten. Denn wie immer, wenn man etwas Gutes tuen möchte, kommt irgendwer und nutzt es aus. Wer also bei der Auswahl Hilfe benötigt findet diese zum Beispiel auf Utopia.
Ich habe mich für den Anbieter atmosfair entschieden, da er am besten bewertet ist. Auf der Websteite gibt man seine Flugdetails ein und die Maschine spuckt die passenden Zahlen dazu aus. In meinem Fall führt der Flug von Düsseldorf nach Ho Chi Mingh Stadt (Vietnam) mit Zwischenstop in Dubai zu einer gesamt CO² Bilanz von 2440 kg. Als Kompensationszahlung ergibt das dann 55 Euro. Na, das geht ja noch, das kann ich mir so grad noch leisten. Das Geld wird weltweit in Projekte investiert, die den CO² Ausstoss eindämmen.

Und auch im Flugzeug selbst gibt es noch ein hohes Verbesserungspotential, denn das grenzt ja grade zu an eine Plastikschlacht. Jeder Löffel, jede Decke ist in Plastik eingepackt. Das schlimmste Teil ist aber der winzige Schluck Wasser, der extra eingeschweißt auf dem Tablett liegt. Dann doch lieber Wasser aus der Plastikflasche. Das das Wasser da liegt wird man kaum verhindern können und ich weiß auch nicht ob es weiter verwendet wird, wenn ich es nicht trinke. Aber ein Zeichen setzt es auf jeden Fall.

Plastikschock im Flugzeug

Also wie kann man aus dieser verfahrenen Situation noch etwas rausholen?
Am besten sorgt man so weit es geht selbst für sich, dann ist man nicht darauf angewiesen, alles zu akzeptieren.

– Das erste was man machen kann ist, seinen eigenen Becher mitzubringen. Ich habe einen robusten und leichten Edelstahlbecher, der dank des Henkels überall befestigt werden kann. Der Becher ist nicht nur beim Trinken sehr nützlich. Ich gebrauche ihn zum Beispiel zusätzlich zum Zähneputzen. Das spart Wasser und ich muss nicht unter den Wasserhahn kriechen. Und auch wenn man mal gar kein Waschbecken hat, macht er das Leben leichter.

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Allzweckbecher

– Durch warme Kleidung wird die verpackte Decke unnötig.

– Die Kopfhörer kann man ebenfalls selbst mitbringen.

– Auf Wunsch bekommt man seinen Kaffee auch ohne die extra Serviette und den Untersetzer. Es mag sein, dass die Stewardess das komisch findet, aber so ist das mit dem Fortschritt nun mal. Man kann es ihnen auch nicht verübeln, da sie ja nur darauf trainiert sind, das genauso zu tun. Gut dass die Damen ebenfalls darauf trainiert sind, einem jeden Wunsch zu erfüllen.

– Und zu guter Letzt: Alles was man im Flugzeug konsumiert, musste dort hochgeschafft werden und kommt wahrscheinlich in einer ungünstigen Verpackung. Wenn man also nicht alles in Anspruch nimmt, was man umsonst bekommen kann, ist das keine schlechte Idee.

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